Bahr al-Ghazal (Fluss)
Bahr al-Ghazal | ||
Links im Bild der Bahr al-Ghazal im System des Sudd, mittig der No-See | ||
Daten | ||
Lage | Südsudan | |
Flusssystem | Nil | |
Abfluss über | Weißer Nil → Nil → Mittelmeer | |
Quelle | Bergregion bei Yambio an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo | |
Mündung | durch den No-See in den Weißen NilKoordinaten: 9° 30′ 6″ N, 30° 23′ 4″ O 9° 30′ 6″ N, 30° 23′ 4″ O
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Länge | 716 km | |
Einzugsgebiet | 555.428 km²[1] | |
Abfluss AEo: 555.428 km² an der Mündung |
MQ Mq |
20 m³/s 0 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Lol | |
Rechte Nebenflüsse | Tonj | |
Großstädte | Waw | |
Das Einzugsgebiet des Bahr al Ghazal |
Bahr al-Ghazal (arabisch بحر الغزال Bahr al-Ghazāl, DMG Baḥr al-ġazāl ‚Gazellen-Fluss‘; alternativer Name: Bahr el-Ghazal) ist ein Fluss im Südsudan.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahr al-Ghazal ist 716 km lang und entspringt in der Bergregion bei Yambio an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Sein Quellfluss Sue-Jur bildet beim Zusammenfluss mit dem Fluss Bahr al-Arab in der Nähe der Stadt Wang Kai, südöstlich von Bentiu, den eigentlichen Fluss Bahr al-Ghazal. Er fließt weiter durch den No-See, wo er mit dem Bahr al-Dschabal (Berg-Fluss) zusammentrifft und beide anschließend den Weißen Nil (Bahr al-Abyad) bilden.
Der Fluss wurde erstmals 1772 durch den französischen Geographen Jean-Baptiste Bourguignon d’Anville auf einer Karte verzeichnet und ist Namensgeber der Region Bahr al-Ghazal und der Bundesstaaten Gharb Bahr al-Ghazal und Schamal Bahr al-Ghazal.
Das Gebiet, in dem sich Lol, Jur und Bahr al-Arab vereinigen, bildet zusammen mit dem Hautverlauf des Ghazal den Bahr al-Ghazal-Sumpf, der nahtlos in den Sudd übergeht. Dort münden auch die Flüsse Tonj mit dem Naam von Süden und dem Qez Zarge von Norden. Im Gegensatz zu vielen Flussmündungen, ist das gesamte Gebiet von einer Vielzahl an Kanälen durchzogen, in denen sich schon weit vor deren, oder nach der eigentlichen Mündung die einzelnen Flüsse mischen. Genaue Verlaufe und Mündungsreihenfolgen sind teils flexibel und lassen sich schwer bis gar nicht bestimmen.
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Einzugsgebiet des Bahr el Ghazal entspricht ca. 20 % der Fläche des Gesamteinzugsgebiets des Nils und erhält eine durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge von über 400 Mrd. m³, von denen aber nur ca. 0,6 Mrd. m³ in den No-See fließen.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- William Edmund Garstin, Frank Richardson Cana: Bahr-el-Ghazal. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 3: Austria – Bisectrix. London 1910, S. 212–213 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- Georg Schweinfurth: Wahrnehmungen auf einer Fahrt von Chartūm nach dem Gazellen-Fluß, Januar–März 1869. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 5. Band, 1870, S. 29–62 (Volltext bei Wikisource).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The Water Resources of the Nile Basin ( des vom 16. Mai 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Torben Gerdes: Entwicklung der Wasserbilanz des Nils. ( vom 20. April 2006 im Internet Archive; PDF) Christian-Albrechts-Universität Kiel, SS 2005 (Seminararbeit)